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Statusbericht 2021

Artikel vom 06.12.2022

Der Hamburger BADO e.V. legt seinen 25. Jahresbericht und Basisdaten zur Suchthilfe in Hamburg für das Jahr 2021 vor. Im Jahr 2021 haben über 14.000 unterschiedliche Personen in Hamburg eine Beratung in Anspruch genommen, davon rund 12.700 mit einer eigenen Suchtproblematik.

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Aus der Pressemitteilung zur Veröffentlichung des Statusberichtes 2021 Basisdatendokumentation der Hamburger Suchtkrankenhilfe

Alkoholsucht macht ein Drittel der Suchtberatungen aus – jede fünfte Beratung wegen Cannabis

Über 5.000 Personen davon wurden erstmalig in eine Betreuung aufgenommen. Angehörige sind von Suchterkrankungen umfassend mitbetroffen – etwa 1.500 Beratungen wurden für diese Zielgruppe durchgeführt. Diese Werte sind in etwa mit den Vorjahren vergleichbar.

Aufgrund der jährlichen Vorlage der BADO-Berichte lassen sich Aussagen im Zeitvergleich treffen, wenngleich die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Vergleichbarkeit der drei zurückliegenden Jahre zum Teil einschränken. Das Hilfesystem stand jedoch auch während der Pandemie zur Verfügung und wurde umfänglich genutzt.

Unter allen Klientinnen und Klienten lag der Anteil der Personen, die aufgrund einer Alkoholproblematik Hilfe und Unterstützung suchten, erneut bei rund 30 %, knapp ein Viertel konsumierten Opioide, etwa jede fünfte Person Cannabis und jede achte Person konsumierte Kokain. 3 % der Hilfesuchenden gaben als Hauptproblem eine Glücksspielsucht an.

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Spezialauswertung

Der diesjährige Bericht widmet sich in seinem Schwerpunkt dem Thema der psychischen Belastungen suchtkranker Menschen.

Suchterkrankungen haben meist schwere psychische und/oder physische Folgen für den Betroffenen, diese sind aber auch oftmals mit ursächlich für die Entstehung einer Suchterkrankung. Die Daten belegen, dass die Hilfesuchenden sozial, gesundheitlich und psychisch hoch belastet sind.
So kommt die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass 47 % der Hilfesuchenden einer erheblichen bis extremen psychischen Belastung ausgesetzt sind. Die Cannabiskonsumierenden zeigen hier mit einem Anteil von 39 % den geringsten Anteil, die Gruppe der Glücksspielabhängigen haben mit einem Anteil von 54 % die höchste Ausprägung.

Am zweithäufigsten finden sich erhebliche und extreme Ausprägungen bei depressiver Stimmung mit einem Anteil von 24 %. Der niedrigste Wert findet sich auch hier in der Cannabisgruppe (19 %) und der höchste Wert ebenfalls in der Gruppe der Glücksspielenden (28 %). Dabei stehen die Belastungen in den psychischen Bereichen zu Betreuungsbeginn in einem starken Zusammenhang mit der Konsumhäufigkeit bei Beginn der Betreuung.

Die dokumentierten Zahlen zeigen zudem den Zusammenhang biographischer Faktoren auf die Ausprägungen in den psychischen Belastungen auf. Die Wahrscheinlichkeit, erhebliche oder extrem ausgeprägte psychische Symptome zu entwickeln steigt, wenn belastende Erfahrungen vorliegen. Dies gilt z. B. beim Vorliegen körperlicher und/oder sexueller Gewalterfahrungen, oder auch beim Aufwachsen in öffentlicher Erziehung. Dies gilt für beide Geschlechter, jedoch für Frauen umso mehr, da sie u.a. deutlich häufiger von sexueller Gewalt betroffen sind.

Insgesamt ist die Belastung der weiblichen Klientel zu Betreuungsbeginn deutlich ausgeprägter als bei der männlichen Klientel.
Fast die Hälfte der Hilfesuchenden wuchsen in einem Elternhaus auf, in dem ein Elternteil (33 %) oder beide Elternteile (14,5 %) eine eigene Suchtproblematik hatten oder haben. Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammengang die Situation der minderjährigen Kinder in suchtbelasteten Familien. Über alle Suchtformen hinweg leben 13 % der Betreuten mit minderjährigen Kindern im gemeinsamen Haushalt. Hier wird die Notwendigkeit einer guten und vernetzten Zusammenarbeit zwischen der Suchthilfe und Jugendhilfe deutlich. Die Daten belegen, dass in den Fällen, in denen minderjährige Kinder im Haushalt leben, die Suchthilfe die Versorgung der Kinder mit im Blick hat.

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Aus den Daten geht die gute Vernetzung des Suchthilfesystems in Hamburg hervor. Viele der Betroffenen können so ergänzende Hilfen erhalten und auch nach der Betreuung weitere Hilfen in anschließenden Maßnahmen in Anspruch nehmen.

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Rückfragen zum Statusbericht

Michael Bloedhorn
SEEHAUS Beratungs- und Behandlungszentrum

Hasselbrookstrasse 94a, 22089 Hamburg
Tel.: 040 2000 10 2000
Mobil: 0151-15677942

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