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Statusbericht 2002

Artikel vom 09.10.2003

Die Ergebnisse der Hamburger Basisdatendokumentation im ambulanten Suchthilfesystem liegen für das Jahr 2002 zu dem angestrebten frühen Zeitpunkt vor. Das ermöglicht den Einrichtungen, der Fachbehörde wie den drogenpolitischen Entscheidungsträgern eine außerordentlich zeitnahe Diskussion der Ergebnisse, wie sie bundesweit nirgendwo in vergleichsweiser Differenziertheit möglich ist. Die Einrichtungen können zudem ihre einrichtungsspezifischen Auswertungen für ihre Sachberichte nutzen.

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(Statusbericht 2002 | PDF | 3,2 MB)

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Spezialthemen

Substituierte.
In: Martens, M. S. u. a.: 2002. Ambulante Suchthilfe in Hamburg.
Hamburg 2003, S. 132-142

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Aus dem Vorwort

Mit der nun vorgelegten Kurzfassung des Statusberichtes werden die Daten veröffentlicht und allen Interessierten zugänglich gemacht. In kompakter Form werden die wichtigsten Ergebnisse und Trends dargestellt. Der ausführliche Bado-Bericht 2002, der weitergehende Ergebnisse und vertiefende Analysen enthält, folgt in Kürze.

An der Bado 2002 waren 43 ambulante Suchthilfeeinrichtungen (Vorjahr: 42) beteiligt und somit nahezu alle Einrichtungen, die für die Beratung und Betreuung erwachsener Suchtmittelabhängiger zuständig sind.

Die Bado belegt die hohe Akzeptanz dieser für den Ausstiegsprozess aus langjähriger Abhängigkeit wichtigen Teile des Suchthilfesystems durch die Klientel: Insgesamt sind in der Bado 2002 12.351 Betreuungsverläufe über einen meist mehrmonatigen Zeitraum bei 10.143 verschiedenen Personen dokumentiert. Dies ist nahezu identisch mit dem hohen Vorjahresniveau.

Ebenso erfolgte auch in den einzelnen Einrichtungstypen (Drogenberatungsstellen; Alkoholberatungsstellen; suchtmittelübergreifende Beratungsstellen; Einrichtungen für Substituierte) jeweils etwa die gleiche Anzahl von Betreuungen wie im Vorjahr. Von den wenigen Mehrfachbetreuungen der gleichen Personen in verschiedenen Einrichtungen ist der Großteil konzeptionell gewollt (z. B. Substitution und psychosoziale Betreuung).

Die Bado liefert wiederum wertvolle Eckdaten, die in wissenschaftlich begründete Prävalenzschätzungen einfließen können. Im Jahre 2002 wurden 5.652 verschiedene Drogenabhängige und 3.651 Alkoholabhängige betreut. In der Bado sind seit 1997 insgesamt 17.923 verschiedene drogenabhängige und 11.580 alkoholabhängige Personen dokumentiert, die an ambulanter Beratung, Betreuung oder Therapie teilgenommen haben.

Wie schon im Vorjahr wird eine retrospektive Zählung der Konsumentinnen und Konsumenten von sogenannten „harten“ Drogen vorgenommen. Für das Jahr 1998 werden 11.234 verschiedene Konsumentinnen und Konsumenten sogenannter „harter Drogen“ gezählt. Von diesen befand sich 1998 fast die Hälfte in Betreuung oder Substitutionsbehandlung. In welchem Umfang die übrigen soziale und gesundheitliche Defizite und entsprechenden Hilfebedarf aufwiesen, ist nicht bekannt. Es wird jedoch deutlich, dass „Drogenkarrieren“ eine längere Entwicklungszeit aufweisen und demzufolge ein Schwerpunkt der Suchtkrankenhilfe weiterhin auf die Entwicklung und Implementierung von Strategien zur frühen Intervention zu legen ist.

Dass dieses komplexe System der Erarbeitung aktueller Bado-Ergebnisse so außerordentlich schnell und weitgehend reibungslos funktioniert hat, war nur durch die über den BADO-Trägerverein konsensuell zwischen Freien Trägern und Fachbehörde entwickelten Entscheidungen und Abläufe möglich. Hinzu kommt die sehr gute Kooperation mit dem Zentrum für Interdisziplinäre Suchtforschung der Universität Hamburg (ZIS), das die Daten wissenschaftlich auswertete, und mit dem Fachbereich Informatik der Universität Hamburg, der im Rahmen des Datenschutzkonzeptes die Anonymisierung der Daten gewährleistete.

Ganz zu allererst jedoch sind es die MitarbeiterInnen der Suchthilfeeinrichtungen, die durch die Integration von Dokumentation in die alltägliche Arbeit nicht nur einen wichtigen Aspekt von fachlicher Qualität nachweisen sondern zugleich als Nebenprodukt eine derart umfangreiche und differenzierte Beschreibung der Klientel, von Veränderungen und offensichtlichen Hilfebedarfen ermöglichen. Der BADO-Vorstand dankt allen Beteiligten außerordentlich.

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